Zur optimalen Rasenpflege gehört auch das Vertikutieren. Nur damit kommen Sie gegen den Rasenfilz an, der sich in jedem Rasen bildet und die Versorgung seiner Wurzeln mit Luft, Wasser und Nährstoffen blockiert. Schnittgutreste und abgestorbene Pflanzenteile bilden den sogenannten Rasenfilz, der auf einige Zentimeter Dicke anwachsen kann. Die Folge: Luft, Wasser sowie Nährstoffe dringen nicht mehr ausreichend zu den Rasenwurzeln durch, der Rasen leidet. Moos und gefürchtete Rasenkrankheiten wie Rotspitzigkeit, Hexenring, Schneeschimmel etc. können sich ausbreiten und die geschwächten Rasenpflanzen bedrängen. Gleichzeitig wird der Rasen extrem anfällig gegen Trockenheit. Da aufgrund des Wasser- und Nährstoffmangels im Boden die tiefer reichenden Rasenwurzeln verkümmern und das Wurzelwerk verflacht, verliert der Rasen seine Fähigkeit, Wasser aus den tiefer gelegenen Bodenschichten zu ziehen und sommerliche Hitzeperioden zu überstehen.
Mit einem motorisierten Vertikutierer kann der Rasenfilz leicht entfernt werden. Ganz wichtig ist das anschließende Düngen. Am besten wird mindestens einmal im Jahr vertikutiert. Im März/April verhelfen Sie damit Ihrem Rasen zu einem guten Start in die Vegetationsperiode, er wird schneller wieder grün und dicht. Im Juni/Juli können Sie durch zusätzliches Vertikutieren noch flach wachsende Sommerunkräuter, wie Ehrenpreis (Veronica), entfernen. Ab September nicht mehr vertikutieren, da sich die Rasennarbe nicht mehr ausreichend erholen kann.Die wichtigste Regel beim Vertikutieren lautet: Die Messer des Vertikutierer dürfen den Boden nur leicht berühren, ihn aber nicht aufschlitzen. Ein zu tiefes Eindringen der Messer in den Boden schadet dem Rasen ebenso wie dem Vertikutierer; es zerstört die Rasenwurzeln und verschleißt Messer und Motor. Die beste Vertikutier Wirkung erreichen Sie bei leicht trockener Bodenoberfläche und mit einem feststehenden Messersystem. Führen Sie den Vertikutierer Spur an Spur in nur einer Richtung über die gesamte Rasenfläche - Sie werden erstaunt sein, wieviel Rasenfilz und eventuell auch Moos dabei anfallen!
Da dieses Material nicht auf der Rasenfläche zurückbleiben darf, verwenden Sie am besten einen Fangkorb. Lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass Ihr Rasen unmittelbar nach dem Vertikutieren zunächst ramponiert aussieht: Das Befreien von Rasenfilz und anschließendes Düngen stärken seine Regenerationskraft so sehr, dass sich die geschwächten Rasenpflanzen bald erholen und auch kleinere Lücken rasch schließen. Größere Kahlstellen, die übrigens durch regelmäßiges Vertikutieren vermieden werden, sollten Sie am besten nachsäen